Mittwoch, 23. April 2008

Fussballfieber

Die Frühwehen der nahenden Heim-EM haben voll eingesetzt. Was mir jetzt schon auf die Nerven geht.

Fieber ist ja bekanntlich eine Abwehrreaktion und tatsächlich macht mich der Hype um das Fussballgroßereignis in unserer schönen Stadt krank.

EURO hier EURO da, in jeder Lebenslage und jedem Winkel lachen einem Trix und Flix – die lustigen Maskottchen – entgegen.
Für alle möglichen und unmöglichen Produkte wird offiziell (als Sponsor) und super-originell-inoffiziell - Ambush- oder Schmarotzermarketing nennt man das dann – mit Fußball-Assoziationen geworben. Auch wenn der Konnex gar nicht immer nachvollziehbar ist.
Bei Flatscreens, Bier, Softdrinks, Chips und Co. kann ich es ja noch nachvollziehen , bei Dosensuppe, Kaugummi, Handybetreibern und Zeitungen ist auch noch eine gewisse Logik erkennbar aber bei Küchenrollen, Banken, Kreditkarten und sogar Arzneimitteln fehlt mir der Konnex…

"*icken statt kicken!"


Und überhaupt sind Fußball-Junkies denn die einzige Zielgruppe? Oder glauben die Werbefuzzis tatsächlich das spricht uns alle an? Also mich nicht! Im Gegenteil mich turnt das eher ab. Bestimmt ist auch bei so manchem fussballaffinen potenziellen Kunden der Overkill bald erreicht.

ganz offiziell: "The unofficial Fanline"

Die Fanmeile der Lüfte, mit Zwangs-Fanadjustierung des Bordpersonals. Die besonders chicen und bestimmt gar nicht warmen, "sommerlichen" Schals der HostesSen grenzen an Körperperverletzung... da bin ich echt froh, dass sie mich seinerzeit in den späten 80ern bei der Aua nicht genommen haben!


und überhaupt im Juni bleib ich in den Aussenbezirken!... ;-)

Unglaublich cool und super süß

Die selbstbewußte Selbstbeschreibung der Online-Werber und was dahinter steckt.

Es ist bestimmt nicht leicht das eigene Aussehen hinlänglich zu beschreiben. Ich habe mich so beschrieben: groß, blond, weiblich. Damit habe ich vielleicht nicht sehr viel ausgesagt aber zumindest weder übertrieben noch gelogen.

Erstaunlich finde ich aber doch das Selbstbewusstsein mancher Herren.

Der unglaublich coole, super Süße war in der Realität eher mysteriös bis fad. Vor dem ersten Treffen sandte er mir erstmal jede Menge Fotos von sich, in Fotografenqualität, worauf er schon sympathisch wirkte.
Nach persönlicher Betrachtung würde ich ihn so beschreiben: Stechender Blick, süffisantes Schmunzeln und merkwürdiges Outfit. Ich habe ihn gezählte 8 mal – wir haben einen Salsakurs gemeinsam besucht – in mausgrauen, „klimaregulierenden“ Multifunktionsshirts gesehen. Wobei er immerhin mehr als Eines, wenngleich lauter Idente davon zu besitzen scheint. Dabei dürfte er „Multifunktion“ wörtlich nehmen, denn er trug es nicht nur zur sportlichen oder tänzerischen Betätigung – Salsa ist ja tatsächlich ein schweißtreibendes Vergnügen – sondern auch im Alltag. So hat er sich zum Tanzkurs zwar umgezogen, davor und danach jedoch das Gleiche – nicht das Selbe! wie er mir jedenfalls versicherte – pflegeleichte Shirt an.
Seine künstlerische Ader wollte er damit beweisen, in dem er mir Zugang zu seinem Webalbum gewährte. Darauf befanden sich vornehmlich Fotos von seiner Wohnung – einschließlich WC! Mehr Einblick hat echt keiner gewährt – fragt sich nur: wer will das?
Ansonsten erklärte er mir gerne die Welt: wie schädlich weißer Reis ist, welche Tanzschuhe ich wo erstehen soll und wie oft ich Salsa üben muss (um ihm würdig zu sein – schließlich fühlte er sich sogar dem Tanzlehrer überlegen) und seine hobbypsychologischen Thesen über Frauen.
Am Ende unseres Tanzkurses hat er immerhin treffend bemerkt, dass das mit uns beiden nicht passt… und damit hatte er ausnahmsweise sowas von recht! Seine Handynummer hatte ich schon gelöscht bevor ich noch in mein Auto gestiegen bin.

Nach dieser zwar amüsanten aber entbehrlichen Erfahrung beschloss ich „Alain Delon mit grünen Augen“ für den Wasserscheue ein K.O.-Kriterium wäre, ebenso wie „Mr. Big“ gleich gar nicht zu treffen und „Robert Redford 30 Jahre jünger mit umwerfender Ausstrahlung“ habe ich nicht mal mehr geantwortet.

to be continued...

Freitag, 18. April 2008

Selfwoman

Aufrisszone Baumarkt - was dem alleinstehenden Mann die Feinkostabteilung des urbanen Supermarkts am Samstag Morgen, ist der handwerklich begabten Singlefrau der nahegelegene Baumarkt....

Denn was in unseren Lieblingssoaps Standard zu sein scheint - hilfsbereite, zeitlich verfügbare und allzeit bereite Handwerker im Stile von Ally McBeals „Installateur mit Zusatzqualifikationen“ Victor Morrison (Jon Bon Jovi!), Susan Mayers „Nachbarschaftshelfer“ Mike Delfino (Desperate Housewives) und Marin Frists „naked Handyman“ Cash (Men in Trees) – bleibt im wirklichen Leben wohl eher Utopie…

Wer also nicht ein Vermögen für offizielle oder weniger offizielle professionelle Handwerker berappen will und auch nicht völlig von Freunden abhängig sein möchte, kommt früher oder später nicht umhin sich eine gewisse häuslich-handwerkliche Begabung zuzulegen um letztendlich „selbst Hand anzulegen“.

Ich habe viele (männliche) Freunde. Einige von ihnen haben mir auch schon oft bereitwillig Hilfe bei diversen Reparaturen, Renovierungen udgl. in Aussicht gestellt. Tatsächlich braucht es aber viel Geduld und häufig stellt sich auch heraus, dass man es selbst womöglich besser hingekriegt hätte…
So hab ich schon Legionen von Ikea-Billies zusammengeschraubt (sogar schon für Männer!), selbst tapeziert, ausgemalt, verfliest, verfugt, gespachtelt, gebohrt… bin mittlerweile eine wahre „Heimwerker-Queen“.*

Diese neue Selbständigkeit bringt durchaus auch positive Nebeneffekte mit sich, zum Beispiel neue Shoppingterritorien: den Baumarkt. Voll von brauchbaren bis sonderbaren kleinen und größeren Objekten. UND mitunter dem einen oder anderen Hammer Typen! Frau ist im Handwerkerparadies eine exotische Minderheit und erntet durchaus bewundernde Blicke, hilfsbereite Heimwerkerkings soweit das Auge reicht.
Fürs Auge wohlgemerkt, im Idealfall. Vielleicht für die Phantasie à la zuvor zitierter Seifenopern. Im Realitätscheck sähe es wahrscheinlich weniger romantisch aus:


Dieses Plakat hängt provokant vis à vis von meinem Fitnesstempel

Der hauptberufliche Baumarktkunde erfüllt zwar erwartungsgemäß ein bis zwei der Anforderungen unseres Aufgabenkatalogs „idealer Partner“ mit Bravour , für angeregte Konversation am Frühstückstisch und den Museumsbesuch am Sonntag Nachmittag wird es aber wahrscheinlich nicht reichen…

Der patente Selfman, der jeden Samstag Morgen die Werkzeug-Einkaufsliste für das Eigenheim abarbeitet, macht dies im seltensten Fall aus purer Selbstverwirklichung. Vielmehr handelt es sich dabei um akuten Nestbau, in Erfüllung des alten Lebenszieles eines „wahren Mannes“: ein Haus bauen, ein Kind zeugen und einen Baum pflanzen – hinsichtlich der Reihenfolge gibt es durchaus Variationen, meist ist jedoch tatsächlich die volle Serie im Programm. Dabei sind die Rollen Frau und Kind bereits besetzt. Die Nebenrolle Geliebte ist unter Umständen vakant… aber nicht meins.

Tja so bleibe ich dabei: „schauen darf man ja“ gebastelt wird daheim – allein und eigenhändig!


Shopping im Baumarkt: freche Shirts, die neue Kollektion sogar im Girlie cut: OBI Fun Shop
und ich habe auch schon sexy Gummistiefel im Baumarkt erstanden...

und hier das adäquate Werkzeug für trendy Selfwomen:




Lorelay sorgt für Heimwerkeraccessoirs mit Stil!

In bester Gesellschaft: Sonya Kraus als überzeugte Do-it-yourself Ikone und auch "Feuchtgebiete" Autorin Charlotte Roche scheint schon mal einem Abfluß in seiner vollen Grauslichkeit ansichtig geworden zu sein, so nennt sie im Interview Abflußreinigen als ungeliebte Tätigkeit.

*Über Elektroinstallationen traue ich mich freilich noch nicht, daher bin ich sehr dankbar einen professionellen Elektriker-Freund an der Hand zu haben (an dieser Stelle: großes Danke fürs Montieren meiner neuesten Errungenschaft, der lange gesuchten Designerlampe neulich!!!).


Mittwoch, 2. April 2008

Me is Me

It might not always be made-up and spotless around myself, a little chaotic maybe.
But there is more of myself in here than in your perfect cleanliness.
I might not be as balanced as you are,
therefore I am more authentic.
I might not see things as clear as you do
but I am straighter than you are.
Maybe I am not as conservative and secured as you are,
Instead I am here and now.
I am not as economic as you are,
whereas I am high in friendships, experiences and memories.
I don´t want to be hard-nosed like you,
passionate instead.
Slick like an eel you are,
Me, I´m not flawless at all
You are you
I am me
100%