Sonntag, 30. März 2008

Das Bisschen Haushalt...

... ist doch kein Problem, sagt mein Mann. Nun sind seit Johanna von Kocian diese Zeilen sang - Emanzipation sei Dank! - schon ein paar Jahre ins Land gezogen… und auch Sissi Perlinger´s „Wo ist der Mann“ ist fast schon überholt – weil mittlerweile schon hie und da entdeckt, wenngleich nicht gefunden…

Mädels glaubt es oder glaubt es nicht, das Monopol der Sauberkeit haben wir Frauen längst abgegeben. Freilich ist noch lange nicht jeder Mann ein Reinlichkeitsfanatiker und perfekter Putzmann. Allen voran wohl nicht jene, welche von Muttern, Gattin oder Perle hinterher geräumt und gewienert bekommen – wie die ATV-Reality-Soap „Männer allein zu Hause“ jede Woche illustriert – so doch aber manch Singlemann.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mich die eine oder andere Junggesellenbleibe, welcher ich zuletzt ansichtig wurde doch sehr ob der dort vorherrschenden peniblen Reinlichkeit nicht nur beeindruckt sondern regelrecht erschüttert hat. Und dabei handelte es sich nicht zwangsläufig um das Ergebnis outgesourcter Raumpflege sondern überraschend häufig sogar um autodidakte Keimfreiheit bis hin zu ausgefeilter Deko…

Die Beweggründe sind ebenso überraschend wie mannigfaltig:

Der Sparefroh, der sich schlichtweg zu geizig ist auf professionelle Putzhilfen zurückzugreifen und daher selbst Hand anlegt (das ist übrigens meist die Fraktion, die das hier Erstparte dann gerne im pannonischen Wellnesstempel des Vertrauens belohnend anlegt). Finger weg von diesen Herren, sie suchen erstens maximal eine „Gratisputze“ und werden auch sonst nicht gerade von Großzügigkeit strotzen…

Mr Proper himself. Pedant und Sauberkeitsfanatiker par Excellence. Keine Frau – außer vielleicht Mutti – könnte es ihm je recht machen, so auch nicht eine bezahlte Reinigungskraft. Er putzt zwar perfekt ist dann aber doch etwas unentspannt wenn das Weinglas am Designertisch Ränder hinterlässt, und will uns doch nur beweisen, dass alle Frauen Schlampen sind… außer Mutti…

Der Hausmann per se. Die Betonung liegt hier auf Haus. Durch und durch häuslich im langweiligsten Sinne des Wortes, genießt er seine eigenen vier Wände so sehr, dass Staubsaugen und Fensterputzen zu liebgewordenen Hobbies geworden sind und Bügeln als Entspannungstechnik angewandt wird. Die DVD Sammlung ebenso wie die Kochbuch-Bibliothek ist mit Akribie sortiert und am Balkon werden Küchenkräuter mit der Nagelschere gejätet. Klingt auf den ersten Blick gut, im Alltag aber unbrauchbar weil außer Haus eine Niete…

Somit bleibt doch die Frage offen: „Wo ist der Mann“ für den der Haushalt einfach „normal“ ist und der selbst kein Freak ist?


Ich putze (leider) selbst.

Eine Putzfrau in meine Puppenwohnung zu bemühen wäre schlichtweg Luxus. Gerne putze ich freilich nicht… aber wenn ich mich einmal überwunden habe geht´s ganz flockig…

Meine „Tricks“ für einen Putztag der außer Cardio-Training auch Beauty-Programm und Endorphin-Booster enthält:

• Mit der richtigen Musik (ich persönlich putze am Liebsten mit Gloria Estefans „Abriendo Puertas“) lautschallend aus gediegenen Boxen wird Staubwischen glatt zum Ausdruckstanztraining.
• Teure Handcreme (ich schwöre auf Elizabeth Ardens „Eight Hour Cream“) dick aufgetragen unter bunten Gummihandschuhen – so kann die Creme ihre optimale thermische Wirkung entfalten, während ich meine Fenster runterwasche.
• Dazwischen viel Trinken, evtl. eine Feuchtigkeitsmaske auflegen oder eine Haarkur, während dem Staubsaugen. Einen Obsttag einlegen - die Küche bleibt heute kalt - während der Herd und das Backrohr gereinigt werden…

Am Ende bin ich meist SEHR zufrieden mit mir und das "Chi" kann wieder richtig fließen… ist auch dringend notwendig, dass mal wieder etwas frischer Wind in mein tristes kleines Leben kommt… ;-)

Donnerstag, 27. März 2008

„Silence separates more than distance“*


You filled five painful hours of distance
With meaningless words
Many words. Too many words for you. Empty words.
Though you said nothing really.
Neither what would have had to be said,
Nothing that I longed for.
Although I never asked for anything but the truth.

You were courageous. Correct. A coward.
You invested five hours. Wasted them.
Talked a lot. Listened patiently. Did not tell.
Too polite to say what you think?
And still I got it.
I know now everything I need to know.
More than I would have dared to ask.

Only I cannot understand.
What a shame!

* quote by Coco Chanel

Mittwoch, 26. März 2008

Suche Alphamann mit Herz und Hirn

"People go to casinos for the same reason they go on blind dates - hoping to hit the jackpot. But mostly, you just wind up broke or alone in a bar." – Carrie Bradshaw (SATC)

Wir leben im Kommunikationszeitalter und doch fällt es uns schwer zu kommunizieren. Wir sind immer und überall vernetzt und erreichbar aber wir waren noch nie so einsam. Wir treffen täglich neue Leute und doch lernen wir niemanden kennen. Dafür fehlt die Zeit, oder die Muße.

Um Amor etwas auf die Sprünge zu helfen, doch evtl. meinen Prinzen zu finden oder zumindest mal wieder „Gleichgesinnte“ – sprich ungebundene oder zumindest theoretisch verfügbare, bindungswillige Männer in der richtigen Dekade, Körpergröße und Bildungsniveau kennen zu lernen habe ich mich einem für mich doch sehr ungewöhnlichen und gewagten Selbstversuch unterzogen: ich habe mich auf der führenden Online-Partneragentur eingeloggt.

Es begann durchaus vielversprechend. Keine fünf Minuten nachdem ich mich registriert hatte, habe ich bereits die ersten Zuschriften erhalten. In den ersten 24 Stunden insgesamt an die 30 Nachrichten, einige davon sogar mit Foto. Wow! Ich fühlte mich wie ein Star! Ich konnte also frei wählen, wem ich antworten wollte und damit in die „engere Wahl“ ziehen mochte. Ich entschied mich nach folgenden Kriterien zu entscheiden: die ansprechendsten Nachrichten, die interessantesten Profile und – sicher ist sicher – doch auch die größte Übereinstimmung (wird vom Anbieter auf Grund der eingegeben Daten errechnet), das Foto war natürlich in jeden Fall essentiell, logisch – wer behauptet Äußerliches sei unwichtig lügt!

Die gute Nachricht zuerst: von echten Negativerfahrungen und auch allzu offensichtlich Direktem bin ich gänzlich verschont geblieben. Ich beließ es bei einer „Kurzrecherche“ – als Langzeitprojekt war es mir doch zu anstrengend. Ich habe mit einigen potenziellen Prinzen gemailt und mit ein paar Aspiranten ein paar witzige Dates absolviert. Der Prinz war nicht dabei. Obwohl EINER würde mich schon sehr interessieren…

to be continued...

Dienstag, 25. März 2008

Perfekter Partner auf Ratenkauf

Mit ein Bisschen Phantasie, technischem Verständnis und etwas Kleingeld ist es für die emanzipierte Singlefrau im 21. Jahrhundert nun tatsächlich möglich zumindest Teile des - in der Realität ohnehin nicht verfügbaren Packages "Traummann" – sprichwörtlich häppchenweise zu erstehen. Nein, nicht was man(n) jetzt glauben mag... das auch, gibt´s aber schon länger... (seit 1869 ganz genau!)* ...

Ich denke da z.B. an einen ständigen Begleiter, der frau sagt wo´s lang geht aber doch nie ungehalten wird, wenn sie sich einfach widersetzt und anders abbiegt, sich in der ganz falschen Spur einreiht um dann hektische Spurwechselmanöver hinzulegen, gerne mal Rechts mit Links verwechselt... Der einfach ganz ruhig nach einem Alternativweg sucht und diesen eben so geduldig ansagt, auf Ratschläge hinsichtlich der Fahrweise gänzlich verzichtet, höchstens durch ein dezentes "Piepsen" auf das herannahende Radargerät hinweist. Darf ich vorstellen, der einzige Mann auf den ich bedingungslos höre: TomTom, mein neues Navi. Für seine letztgenannten Vorzüge bin ich übrigens besonders dankbar, lässt sich doch das eingesparte Bußgeld viel besser anlegen: etwa in der nächsten "Tranche" meines Traummann-Bausatzes.

Vielleicht eine Runde „sich begehrt Fühlen“. Verehrer und Liebesbriefe vom virtuellen Briefträger im Abo: eine Premium-Mitgliedschaft beim führenden Online Partnervermittler. Dates à la carte, inkl. Schmetterlingen im Bauch und ein paar Minuten Träumen vom – doch vielleicht? – „ganz großen Glück“. Wenn es nicht klappt, so waren es immerhin ein paar nette Abende, ein paar Einladungen in schicke Lokale, ein Bisschen Fummeln im Kino oder ein Frühlingsspaziergang im Tiergarten…
Im „wirklichen Leben“ ist die Chance einen „ungebrauchten“ (sprich möglichst nicht geschiedenen, idealer weise kinderlosen) aber zumindest theoretisch bindungswilligen, halbwegs herzeigbaren, durchschnittlich intelligenten, witzigen – oder wie eben die persönlichen Anforderungskriterien formuliert sein mögen (you name it!) – Mann in der passenden Dekade und Körpergröße (für große Frauen wie mich ein Thema!) jedenfalls ungleich geringer.

Wenn der perfekte Partner nicht dabei ist: weiter outsourcen! Dazu hier noch ein paar Anregungen:

• Massageeinheit im Wellnesstempel des Vertrauens
• Shoppingausflug mit attraktiver Sackerlträger-Begleitung ohne „Murren“: wer keinen schwulen besten Freund zur Hand hat, kann auch diesen Part gegen Gebühr optimal besetzten: http://www.bagboy.at
• Oder eben doch ein Versorgungskauf im nahegelegenen Erotikstore…
*http://de.wikipedia.org/wiki/Vibrator

… nur wahre Liebe ist gratis. Allerdings ein äußerst seltenes Gut und damit unendlich kostbar... Aber träumen darf man ja ... ich lass´ mich dazu von Sheryl Crows neuem Song begleiten: "Love is free". In diesem Sinne liebe Citygirls: träumt was Schönes!

Mysterium Herrenhandtasche

Fortsetzung zu : Unikum Herrenhandtasche

Und damit stellt sich mir auch schon die nächste Frage:

was ist in einer Herrenhandtasche drinnen?
Dicke Brieftasche? Wo doch eine Amex Platinum Card allein viel chicer ist?
Ein Filofax? Wo doch heute ein winziges Handy eine Privatsekretärin ersetzen kann?
Eine Stange Zigaretten – wo es doch schon bald mehr Zigarettenautomaten gibt als Raucherlokale?
Kondome? Träum´ weiter! Eher die Ersatzwindel für Inkontinenz, DAS wäre allerdings ein Grund!
Schließlich nicht mal Metrosexuelle können soviel Schminkzeug brauchen.
Vielleicht das ultimative Ich-rette-die-Welt-Tool-Kit? McGuyver hätte es auch mit einer Büroklammer geschafft oder dem Kaugummi unter seinen Schuhsolen…
(Obwohl, dem neuen James Bond würd´ ich´s direkt zutrauen… schließlich wer weiß, was denen auf der Insel noch alles einfällt. Muss mal im ultimativen James Bond Webshop nachschauen, vielleicht finde ich da Antworten auf meine Fragen).
Also was, um Alles in der Welt, ist in so einer Männerhandtasche drinnen? Ich gebe zu, meine Neugier ist geweckt… nur zu gern hätte ich es herausgefunden… aber dazu war ich immer noch zu sprachlos!

Und ich bleibe dabei: Der einzige, im Ansatz „weibliche“ Tand der gestattet ist, ist eine schicke Spange. Eine Geldspange versteht sich, ein paar gelbe und grüne Scheinchen umklammernd…

Wikipedia

Eine Typologie der Herrenhandtasche
Katharina Langer /Zeit Online

Sogar seriöse Medien beschäftigen sich mit diesem brisanten Thema: Die Zeit

Kurioses:
  • "pink Herrenhandtaschl" als Preis des Frauennetzwerk Medien für herausragende Frauenfeindlichkeit. Der Standard
  • Auf englisch heute trendy „pic pocket“ allerdings hauptsächlich für Digicams gedacht!
Unfassbar aber wahr: Zeitloses Accessoire

Unikum Herrenhandtasche

Ich dachte Herrenhandtaschen seien irgendwann in den Siebzigern, spätestens aber in den Achzigern ausgestorben – und das zu recht. Eigentlich waren sie eh immer out, oder?

Heute jedenfalls hab ich eines dieser „bedrohten Wesen“ gesehen: Ein Mann mit Herrenhandtasche. Eine Handgelenkstasche, wer es genau wissen will. Und das nicht etwa in einem betreuten Wohnheim für Senioren und auch nicht in einer Versuchsanstalt für modisch Verwirrte, nein: inmitten einem angesagten Sushi-Restaurant in bester urbaner Lage. Die zweite Überraschung: der Besitzer dieses Relikts der Siebziger Jahre war auch nicht das ältere Semester, wie man erwarten möchte. Es handelte sich auch nicht um Sandalen mit Socken- und Oberlippenbartträger Marke Mundl Sackbauer. Angesichts der Blicke die er seinem weiblichen Gegenüber zuwarf, verleitet mich gar zu der kühnen Annahme, dass er es nicht mal darauf anlegte „feminin“ zu wirken. Nein: der Halter dieses modischen Supergaus war bestimmt keine 30 und sah – abgesehen von IHR – durchaus süß aus. Das Outfit konservativ aber chic (Nadelstreifanzug, Hemd, Kravatte) und auch sein Verhalten entsprach so gar nicht der Anmutung, welche ihm sein Täschchen verlieh.

Nachdem ich mich vom ersten Schock erholt hatte und das unkontrollierte Gaffen einstellen konnte, begann ich mit diskreter Beobachtung. Was für ein Typ, der ansonsten überdurchschnittlich passabel aussieht und auch sonst nicht wie ein Freak wirkt, ist zu so einer modischen Fehlleistung in breiter Öffentlichkeit fähig?
Es stellte sich heraus: er war kein Österreicher! (es ist also nicht alles schlecht in diesem Land..). Er sprach mit seiner Angebeteten (die übrigens weit aus weniger süß aussah wie er – vielleicht hat sie ihm ja das Ding geschenkt? Das würde erklären warum sie mit ihm TROTZDEM ausgeht!) Englisch – mit einem typisch italienischen Akzent (und ich weiß, wovon ich spreche!).
AHA! Italiener waren sich ja noch nie zu cool um doch ein bisschen schwul zu wirken (Beine rasieren, Hochwasserhosen, wildes Gestikulieren mit den Händen…). Andererseits steht Italien aber auch für MODE und ist uns darin meist um Jahre voraus. ALARM! Das wird doch nicht etwa heißen, dass es sich bei meiner Sichtung heute um einen „Trendsetter“ handelt. Quasi der Vorhut eines, nicht wirklich neuen und auf gar keinen Fall wiederholenswerten, NEUEN TRENDS?

Ich bleibe dabei: Ein Mann mit Handtasche ist einfach uncool. Von Trendsetter kann da nicht die Rede sein. Schließlich Millionen können nicht irren. Wenn 99,99% der männlichen Bevölkerung ohne Handtasche auskommt, wozu sollte der Rest dann eine brauchen? Ok, ok, auch nicht alles was Frau so trägt, erfüllt einen echten Zweck, manchmal ist es einfach chic, schlicht emotionaler Bedarf… Aber dann ist es doch wenigstens SCHÖN! Herrenhandtaschen als Accessoire also? Allein mir fehlt die Vorstellungskraft! Der Effekt ist jedenfalls ungleich ein anderer als der von einem Paar unnötig teurer aber ultrachicer, sexy Stilettos… oder ein Glitzertatoo im Dekoltée.

Und ich kann diese Theorie auch widerlegen: Das von mir gesichtete Objekt war nicht nur „Zierde“ – zwar gar nicht soooo hässlich wie ich solcher Art in Erinnerung hatte – aber knalle voll!

Ich bin Ich

Bei mir mag´s nicht so aufgeräumt und sauber sein, ein bisschen chaotisch vielleicht.
Aber dafür ist hier mehr ICH drinnen als in Deiner perfekten Sauberkeit
Ich mag nicht so ausgeglichen sein wie Du
Aber dafür bin ich echter als Du!
Ich mag vieles nicht so klar sehen wie Du
Aber dafür bin ich gerader als Du
Mag nicht so konservativ und abgesichert sein wie Du
Dafür bin ich hier und jetzt
Bin nicht so sparsam wie Du
Dafür reich an Erfahrungen und Erinnerungen
Will nicht so abgebrüht sein wie Du
Sondern voll Leidenschaft
Aalglatt bist Du
Ich bei Gott nicht fehlerfrei

Du bist DU
Ich bin ICH
100%

"Schweigen trennt mehr als Entfernung" *

Du hast fünf peinliche Stunden der Distanz
mit belanglosen Worten gefüllt.
Viele Worte. Zu viele Worte für Dich. Leere Worte.
Und dennoch hast Du Nichts gesagt.
Nicht das, was ausgesprochen hätte werden müssen,
nichts was ich mir gewünscht hätte.
Dabei hätte ich nichts als die Wahrheit verlangt.

Du warst mutig. Korrekt. Feige.
Hast fünf Stunden Zeit investiert. Verschwendet.
Viel geredet. Geduldig zugehört. Nichts gesagt.
Zu höflich um das zu sagen was Du denkst?
Und doch hab ich es kapiert,
weiß jetzt alles was ich wissen muss.
Mehr als ich zu fragen gewagt hätte.

Es zu verstehen gelingt mir nicht.
Schade!

* Zitat Coco Chanel